Die neue Adresse der Russischen Botschaft
in Berlin:
Wolodymyr-Selenskyj-Platz 1
Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Russische Botschaft in Berlin und alle anderen diplomatischen Vertretungen der Russischen Föderation in Europa eine neue Postanschrift bekommen!
Der Überfall russischer Truppen auf die Ukraine attackiert den europäischen Freiheitsgedanken. Brutale Bombardements von Infrastruktur und Zivilbevölkerung sollen den Freiheitswillen eines Landes brechen, das sich sein Selbstbestimmungsrecht nicht nehmen lassen möchte. Wladimir Putin will die in 70 Jahren gewachsene demokratische Friedensordnung in ganz Europa zerstören: Seine Invasion bedroht uns alle existenziell.
Umbenennung: jetzt!
In Anerkennung von Wolodymyr Selenskyj, dem frei gewählten Präsidenten der Republik Ukraine, fordern wir, den Straßenabschnitt vor der Russischen Botschaft in Berlin, Unter den Linden 63–65, sofort umzubenennen in:
Wolodymyr-Selenskyj-Platz 1
Diese Initiative will nicht nur einen besonders mutigen Europäer ehren. Sie soll auch für andere Länder Beispiel sein: Alle Russischen Botschaften in Europa sollten in Zukunft unter einer gemeinsamen Adresse in den jeweiligen Hauptstädten erreichbar sein: Wolodymyr-Selenskyj-Platz 1.
Solidarität und Humor helfen
Jedes Zeichen der demokratischen Entschiedenheit, jedes Bild der Unterstützung für den besonnen agierenden Präsidenten einer überfallenen Nation und jedes Lachen im Angesicht der Bedrohung ist ein Element des demokratischen Widerstands. Gemeinsam können wir die unfassbare Zerstörung aufhalten – in Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung!
Unterstützen Sie die Petition hier:
Fragen und Anregungen bitte an:
Weitere Infos als Download (PDF):
Sieben Thesen für den Wolodymyr-Selenskyj-Platz
1. Wolodymyr Selenskyj ist von einem ukrainischen TV-Comedian zum Verteidiger der Freiheit – auch der europäischen Freiheit – geworden. Dafür legt der frei gewählte ukrainische Präsident sein eigenes Leben und das seiner Familie in die Waagschale: Als oberster demokratischer Repräsentant des ukrainischen Volkes befindet er sich täglich im Fadenkreuz russischer Spezialeinheiten.
2. Wolodymyr Selenskyj ist damit zu einer Symbolfigur geworden, mit der sich nicht nur Ukrainer*innen, sondern viele Demokrat*innen in Europa identifizieren können.
3. Wolodymyr Selenskyj steht auch für den freiheitsliebenden Teil der russischen Bevölkerung. Mit seiner russischen Muttersprache repräsentiert er heute auch die russische Welt, die Putin eliminieren will:
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zehntausende Russ*innen, die in der Ukraine Freiheit gesucht haben, um der Repression des Putin-Staates zu entkommen,
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alle demokratisch gesinnten Menschen in Russland, die Repressionen ausgesetzt sind und sich nur unter großem Risiko auf die Straße wagen können.
4. Als unverzichtbares Erfordernis einer lebendigen Demokratie muss die Berliner Politik jetzt ein emotionales Zeichen setzen, das europaweit verstanden wird. Der europäische Freiheitsgedanke braucht Leidenschaft, Symbole und Identifikationsfiguren. Präsident Selenskyj ist in den letzten Wochen zur Identifikationsfigur für die Ukraine und das demokratische Europa geworden.
5. Die Schaffung eines Wolodymyr-Selenskyj-Platzes direkt vor der Russischen Botschaft in Berlin soll ein symbolisches Schutzschild der wehrhaften Demokratie sein. Ein Straßenschild an dem Ort, an dem die Vertreter*innen des Aggressors sitzen, signalisiert weltweit: Eine Demokratie lässt sich nicht einfach durch militärische Gewalt hinwegfegen.
6. Die Wahl des Ortes vor der russischen Botschaft wendet sich nicht gegen die russischen Menschen. Vielmehr unterstützt die Initiative die Sehnsucht vieler Russinnen und Russen nach einem modernen, pluralistischen und demokratischen Russland. Die demokratische, rechtsstaatlich verfasste Ukraine ist Vorreiter einer solchen Entwicklung.
7. Zwischen Ernst-Reuter-Platz im Westen, dem Platz des 18. März, der an die demokratischen Revolutionäre von 1848 erinnert, und dem Alexanderplatz im Osten, der nach dem autokratischen Zaren benannt ist, fügt sich der Wolodymyr-Selenskyj-Platz schlüssig in die Berliner West-Ost-Achse ein. Er ist ein Zeichen dafür, dass Deutschlands Hauptstadt ihren bedrohten Nachbarn im Osten einen gebührenden Platz einräumt.
Die Aktion stellt auch eine Antwort der Zivilgesellschaft auf Präsident Selenskyjs Rede im Deutschen Bundestag am 17. März 2022 dar, die vom Parlament nicht weiter diskutiert wurde.
Wladimir Putin lehnt seit Jahren jedes Gesprächsangebot von Präsident Selenskyj ab, weil aus seiner Sicht die Ukraine gar kein Staat ist. Daher ist ein Straßenschild, das den Präsidenten der Ukraine vor der Russischen Botschaft würdigt, auch ein Stück Realpolitik: Alle Ideen der demokratischen Zivilgesellschaft, die der Ukraine jetzt helfen, sich gegen die russische Aggression wehren zu können, sind geboten und hilfreich.
Berlin, 29. März 2022
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Fragen und Anregungen bitte an:
Berlin kann leuchtendes Beispiel sein
Grundstücksnummern dienen der leichten Orientierung. Bei Notfalleinsätzen für Feuerwehr, Polizei, Not-, Rettungs- und Entstörungsdienste sind sie zum schnellen Auffinden unverzichtbar. Sie müssen an Hauseingängen oder Grundstückszugängen so angebracht werden, dass sie von der Fahrbahn aus gut lesbar sind. Es muss gewährleistet sein, das Grundstücksnummern bei Dunkelheit ausreichend beleuchtet sind. Die allgemeine Straßenbeleuchtung kann eigene Nummernleuchten nicht ersetzen. Wenn die Botschaft der Russischen Föderation die erforderliche Beleuchtung des Wolodymyr-Selenskyj-Platzes 1 nicht selbst durchführen sollte, könnte die Berliner Bevölkerung hilfsweise die externe Beleuchtung etwa durch Spots von der Straße aus gewährleisten.
Presse
Die Welt Mittwoch, 6. April 2022, Nr. 68
FOCUS Magazin Samstag 19. März 2022, 12/2022
Link FOCUS Online Mittwoch 23.03.2022